Dorfplatz

Weigelsdorf

Erklärung des Ortsnamens: Nach heutigem Wissensstand wurde Weigelsdorf um 1180 erstmalig als „Wiglinsdorf“ urkundlich erwähnt. Etymologisch dürfte das Dorf nach einem Mann namens „Wigli“ oder „Wigilin“ benannt sein. Er war wahrscheinlich ein weltlicher fränkischer oder bayerischer Edelmann. Der Ortsname änderte sich im Laufe der Jahrhunderte auf Weigleinstorf, Weiglinstorff, Weiglestorff, Weygleinsdorf und wurde mit Ende des 18.Jh. als Weigelsdorf amtsüblich.

Standort:

Ebreichsdorf, Brücke nach Badener Str. 20

Besitzverhältnisse

1020 Schenkungsurkunde von Kaiser Heinrich ll. An den Salzburger Erzbischof: „…umfasst 6 königliche Mansen, die an den Quellen der Fischa liegen, wo die Ruinen einer alten Kirche stehen, die bei den Ungarneinfällen des 10. Jahrhunderts zerstört wurde“.

Eine noch vorhandene Urkunde berichtet, dass der Ministeriale Otto von Haslau und seine Gattin Gertrud dem Bürgerspital Wien alle Eigentums- bzw. Lehensrechte, auf dem die Kirche von Weigelsdorf liegt, übertragen.

Eine Bulle von Papst Johann XXII. aus dem Jahre 1340 bestätigt die Übertragung und incorporiert Weigelsdorf auf „ewige Zeiten“ mit dem Wiener Bürgerspital. „Ewig“ erwies sich als knapp 400 Jahre.

1708 tauschte das Wiener Bürgerspital Weigelsdorf gegen die Taz- und Zapfenmaßabgaben des Wiener Spittelbergs, behielt aber weiter Zehente in Weigelsdorf.

Neuer Besitzer wurde Franz Anton von Devrient. Die Erben von Devrient verkauften 1710 an Josef Anton von Pilati, welcher Weigelsdorf jedoch 1726 an die Starhembergs weitergab. 1802 erwarb es Fürst Esterhazy. 1809 waren napoleonische Soldaten im Ort einquartiert.

1848 brachte die Bauernbefreiung und die Aufhebung von Zehent und Robot. Im Dorf wurde eine Nationalgarde aufgestellt. 1850 gehörte Weigelsdorf zum Bezirk Wiener Neustadt und zählte 509 „Seelen“. Um diese Zeit gab es im Ort 3 Mühlen. Die erste Gemeindeordnung stammt aus dem Jahre 1858, den ersten Bürgermeister gab es aber schon 1850.

1898/99 wurde unter Bürgermeister Kiener ein Haus mit einer Oberlehrerwohnung und einer Gemeindekanzlei errichtet. Diese bestand aus einem Sitzungssaal und einem Bürgermeisterzimmer.