Hintaus

Hintaus mit steinernem Franz

Eine moderne Geschichte

Der steinerne Franz sitzt auf einer Bank am Gnadenbach, so wie der Bauer Franz Glock (1939 bis 1995) viele Jahre dort saß, um seine Enten und Gänse zu hüten. Die schattige Weide hat er gepflanzt und mit vielen Menschen hat er Gespräche geführt. Jahre danach kam seinem Sohn Simon Glock der Gedanke, ihn wieder Platz nehmen zu lassen. Friedrich Freiburg, ein Künstler aus Deutschland, schuf die Figur, neben der die Leute gerne Platz nehmen und die an Zeiten erinnert, in denen mitten im Ortskern die Enten und Gänse schnatterten und die Pfarrkirche sich im ausgelaufenen Wasser spiegelte.

www.FFreiburg.de „Der Österreicher aus dem Sauerland“

Standort:

Ebreichsdorf

Ebreichsdorf und seine Bauern

Auf der „Halt“ am Gnadenbach, das war das „Hintaus“ der südlichen Bauernhäuser des Klafterplatzes, von Eberrich geplant und gegründet. Die Halt diente als Hühner-, Enten- und Gänseauslauf. Die Enklave gehörte teilweise zu Hauptplatz 23, zu Vorstadtl 11 und zu Hauptplatz 1 – Bahnstraße 2.

Hans Hofer schreibt 1912: Die ältesten Namen der Bewohner, welche heute noch existieren, sind Glock, Hitzenhammer und Kleindienst. Unsere Landwirte sind von jeher durch ihre Größe und Stärke hervorgetreten und muss dies ganz besonders markant gewesen sein, als sie noch die damals hier übliche Volkstracht trugen, welche sich bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielt. Diese Kleidung, welche aus einem schwarzen halbzylinderförmigen, langhaarigen weichen Hut mit aufgebogener Krempe, mit 3 cm breitem schwarzen Band und Silberschnalle, einem stahlgrünen, langen Gehrock mit engen, vorne aufgestülpten Ärmeln und schwarzen Beinknöpfen, die Weste mit knapp nebeneinander angebrachten Silberknöpfen, Kniehose, Strümpfe und Schnallenschuhe bestand, war aus so ausgezeichnetem Material hergestellt, dass diese oft noch der Enkel vom Großvater ererbt trug und damit Staat macht.

 

In der Amts- und Gemeindestatistik von 1897 ist ein Glock Johann als Mitglied des Gemeinde-Ausschusses erwähnt, dessen Sohn war einer der ersten Magazineure in der neuen landwirtschaftlichen Genossenschaft Ebreichsdorf.