Kindergarten

Kindergarten

Anlässlich seiner Eheschließung beschloss der damalige Fabriksbesitzer Ernst von Boschan, der Belegschaft seines Betriebes eine Sondergratifikation auszubezahlen. Die Arbeiterschaft verzichtete jedoch auf diese Sonderzahlung zugunsten der Errichtung eines Fabrikskindergartens.

Boschan tauschte ein der Pfarre gehöriges Grundstück und errichtete darauf den Fabrikskindergarten.
Eine ortsgebundene Biersteuer sowie ein zeitbegrenzter Lohnabzug bei den Textilarbeitern unterstützte die Finanzierung des Baues.

1904 wurde der Kindergarten durch Ernst Ritter von Boschan eröffnet.

Standort:

Weigelsdorf

Weigelsdorf sorgt für das Kinderwohl

Die Planeinreichung erfolgte im März 1904, am 20. November wurde der Fabrikskindergarten eröffnet.

1906 wurde im Keller des Kindergartens ein Konsumgeschäft errichtet, in dem zeitweise ein beschränktes Warenangebot verkauft wurde: Obst, Gemüse, Schnaps (Rum).

1931: Am 1. April wurde der Kindergarten vom damaligen Fabriksbesitzer Nagler aufgelassen und gesperrt. Ein Verein zur Erhaltung des katholischen Kindergartens wurde gegründet und die Pfarre Weigelsdorf pachtete den Kindergarten. Ein Vertrag mit den geistlichen Mariahilf-Schwestern ermöglichte die Neueröffnung schon am 30. September 1931. Die Betreuung der Kinder übernahmen die Schwestern Cäcilia, Rafaella und Katharina. Sie brachten den Kindergarten zum Aufblühen. Im Dezember konnte bereits die Ausspeisung im Rahmen der Ortswinterhilfe durchgeführt werden.

1938: Im September wurden die geistlichen Schwestern gekündigt und der Kindergarten der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) unterstellt.

1945: Nach Kriegsende besetzten die Russen den Kindergarten, er wurde aber bald wieder geöffnet. Am 7. November explodierte eine Granate in den Händen spielender Kinder: Walter und Wolfgang Grabner, Alfred Vytlacil und Herbert Sobacher wurden getötet.

1946: Im Jänner übernahmen die Schulschwestern „Von unserer lieben Frau“ die Kinderbetreuung.

1953 übernahm die Firma Ganahl 30% der Kosten für den Feriendienst und die Landesregierung jene des Erntekindergartens.

1961: Zubau und Renovierung. Kostenübernahme durch Gemeinde, Land und Firma Ganahl.

1965: Übernahme des Kindergartens durch die Gemeinde. Der Kindergartenverein wurde aufgelöst.

1972: Eingemeindung von Weigelsdorf nach Ebreichsdorf.

1984: Die Schulschwestern wurden durch weltliche Kindergärtnerinnen ersetzt.