Krappmühle

Krappmühle

Zum Rotfärben der Stoffe wurde Färberkrapp verwendet, das ist neben Indigo einer der ältesten Pflanzenfarbstoffe.

Beheimatet ist die Pflanze im Mittelmeerraum. Franz Xaver Lang holt sich einen Krapp-Fachmann aus dem Elsaß. Man findet ein geeignetes Anbaugebiet an den Hängen des Mannhartsberges.

An der Piesting wurde die Mühle gebaut, 1791 erwähnt. Heute „Lehner-Haus“, Piestingweg 6, ehemaliger „Bachlechner“. Wahrscheinlich an der Stelle des vorher bestehenden Hammerwerks von Franz Kohlbacher errichtet.

Standort:

Ebreichsdorf

Ebreichsdorf färbt Stoffe

Schon in den Pharaonengräbern finden sich Spuren des roten Farbstoffes Alizarin. Rubia tinctorium besitzt im Inneren der Wurzelrinde den roten Farbstoff. Die Wurzel wird getrocknet, zu Pulver gemahlen und dann mit Alaun gebeizt. In einer wässrigen Lösung konnten Textilien damit gefärbt werden. Die Pflanze ist etwas frostempfindlich und bevorzugt geschützte, nährstoffreiche Plätze mit Weinbauklima. Sie ist eher unscheinbar, liegt meist darnieder und erinnert an Labkraut.

Aus den Vaterländischen Blättern für den österreichischen Kaiserstaat 1809:

„An Farbmaterialien fanden wir große Vorräthe an Krapp allein bey 700 Centner, Er wird hier auf einer eigenen Mühle mittels zweyer vertikaler Mühlsteine gemahlen, die sich mit einer stehenden Welle, an der sie befestigt sind, auf den unteren Horizontal liegenden Steine herumdrehen. Vormals wurde dieser Farbstoff bloß aus Straßburg, Holland, oder der Levante bezogen. Baron Lang brachte seinen Anbau in N.Oest. vorzüglich in der Gegend am Mannhartsberge dadurch sehr in Ausnahme, daß er ihm Zehend=Befreiung erwirkte.“

Gefärbt und händisch bedruckt wurden die Stoffe beim Haupthaus (Thorntonhaus), 1808 ist schon die Rede von einer Walzendruckerei im Spinngebäude am Kalten Gang (Hutfabrik).