Landwirtschaftliches Kasino

Landwirtschaftliches Kasino

Man kann es als Vorläufer der landwirtschaftlichen Genossenschaften einstufen.

Eine gemeinsam erworbene Dreschmaschine stand hier den Mitgliedern zur Verfügung. Vis-a-vis befand sich die Rossschwemme, in der Badenerstraße wohnte der Halter.

Die Gemeinde unterstützte das Kasino in den 1920ern mit S 2.100,-, um seinen Verpflichtungen bezüglich periodischer Viehausstellungen nachkommen zu können.

1971 wurden das Kasino geschlossen und der Halterberieb eingestellt. Aufgrund der zunehmenden Motorisierung wurde das Austreiben des Viehs zu gefährlich. Die Wiesen wurden an die Bauern verkauft.

Standort:

Ebreichsdorf

Ebreichsdorfs Bauern halten zusammen

Nach der Bauernbefreiung 1848 unterlagen die Bauern der „freien“ Geldwirtschaft und waren damit auch skrupellosen Händlern und Spekulanten schutzlos ausgeliefert. Mit der Idee der gegenseitigen Hilfestellung in diesen Notzeiten gründeten die Bauern „landwirtschaftliche Bezirksvereine“, die in den einzelnen Ortschaften wieder „landwirtschaftliche Kasinos“ genannt wurden. Beratung über moderne Bewirtschaftungsmethoden, Vermittlung von Saatgut und Zuchttieren, Beschaffung von Betriebsmitteln und gemeinsamer Kauf von Maschinen standen im Vordergrund.

Später Weidegenossenschaft genannt. Im hier befindlichen Stadel lagerten Heu und Stroh für den Gemeindestier. Dieser befand sich im Halterhaus in der Badenerstraße. Die Kühe, Kälber und Ochsen der Bauern wurden täglich vom Halter auf die Weiden getrieben, diese befanden sich hinter dem heutigen Wasserwerk Richtung Ursprung und waren im Besitz der Gemeinde.