Pfarrhof

Pfarrhof

1120 – Bischof Ulrich von Passau bestätigt nach „Anhörung der kundigen und älteren Leute in der Gegend“ am 7. Jänner 1120 die Grenzen der Melker Pfarre „Draiskirchen“,dabei wird Eberrichisdorf als Grenzort erwähnt.
1333 – überträgt Bischof Albricht von Melk das Patronat = Kirchenlehen an die Brüder Ulrich und Bertold von „Pergau“ – Ebreichsdorf ist eigene Pfarre.
1572 – Pfarrhofbau urkundlich durch Hieronymus Beck von Leopoldsdorf

Standort:

Ebreichsdorf, Vorstadtl 9

Geschichtliches:

Ebreichsdorf und seine Pfarrer:

  • 1320 erlaubt Probst Meingott und das Capitel zu Passau einem Herrn ULRICH VON SCHRANEWATEN (genannt Ulrich der Schätzenmeister) in Schranawaten (Schranawand) eine Kapelle zu errichten, da die Entfernung im Winter zu groß sei. Pfarrer HEINRICH (wahrscheinlich 1. Pfarrer von Ebreichsdorf) wird als „Rector Ecclesiae in Ebreichsdorf“ darin bezeichnet.
  • 1721 nennt Anton Pilati v. Thassul den „hochwürdigen Herrn Johann Franz Triesel“ als Pfarrer, nachdem die Pfarre 118 Jahre lang verwaist war.
  • 1749 Beginn einer Pfarrchronik durch Pfarrer Uriel Stöckl. Er verfasst auch ein „Ebreichstorfer Kirchenprothokoll“, eine Abschrift des Stiftsbriefes, ein Verzeichnis der pfarrlichen Grundstäcke, ein Verzeichnis der in der Kirche abzuhaltenden Gottesdienste, Bittgänge und Prozessionen, der Stiftungen und Ämter, und ein Verzeichnis der Kapellen und Statuen im Pfarrbereich. Alle seine Schriften sind durch starke barocke Frömmigkeit getragen.
  • 1840 Pfarrer Franz Schifter schreibt: „…die Zahl der Armen hat sich durch die ins Stocken gerathene seit 1832 leer stehende Cottonfabrik stark vermehrt. Außer dem mechanischen Kirchengehen an Sonn- und Feiertagen scheint der wahre kirchliche und religiöse Sinn ihnen gänzlich abhanden kommen seyn; die meisten empfangen die hl. Sakramente nur einmal des Jahres, manche gar nicht, die Fastengebote werden häufig äbertretten, an Sonn- und Feiertagen von den hiesigen Handwerkern durchgängig gearbeitet, die Kinderzucht vernachlässiget, Arbeitsscheue beym männlichen, äbertriebene Putzsucht beim weiblichen Geschlechte – Concubinat und Hurerey an der Tagesordnung – und die Spinnfabriken, diese moralische Pest jedes Landes, vollenden den religiös moralischen Ruin.“
  • 1860 schreibt Pfarrer Astleithner: „Die vorwiegend böhmische Bevölkerung in den beyden Fabriken und im sogenannten Kolowrathause, bekannt ob ihrer Neigung zur Unzucht ist leider ein Krebsschaden, der nicht zu beseitigen und aus psychologischen und materiellen Ursachen wohl erklärt werden kann.“
  • 1898 beklagt sich Pfarrer Lukesch, dass der Pfarrhof desolat ist: „Käche und Zimmer waren schwarz wie Selchkammern, als ob die Tärken hier gehaust hätten.“
  • 1983 lautet das Motto der 650-Jahr-Feier: „Dass alle eins seien“. Pfarrer Bruno Layr bezeichnet Ebreichsdorf als „steinigen“ Boden (Steinfeld) und setzt auf die „Zugezogenen“. Als Lichtblick sieht er auch die Kinder.

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