GH Weißer Schwan

Gasthaus Weißer Schwan

Wahrscheinlich das älteste Gasthaus in Weigelsdorf. Die Chronik des Leopold Mader (Oberlehrer, Gemeindesekretär und Regenschori) von 1895 erwähnt den „Herrschaftswirt“.

Dieser besaß die Maria-Theresien-Konzession, also muss das Gasthaus schon im 18. Jahrhundert bestanden und dem Grundbesitzer als Einnahmequelle gedient haben. Die uralte Konzession erlaubte, Waren aller Art zu verkaufen und jegliches Gewerbe zu betreiben. Die letzte Vertreterin der Gastwirtsdynastie Grabner/Gürtler/Janisch war Maria, im Volksmund „schräge Mary“ genannt wegen ihres leicht seitlich gekrümmten Erscheinungsbildes.

Standort:

Weigelsdorf

Weigelsdorf und sein ältestes Gasthaus

Der „Herrschaftswirt“ besaß die Maria-Theresien-Konzession. Damit bezeichnet man in Österreich Gewerberechte, die privatrechtlich übertragbar sind. Sie stellen im österreichischen Recht Ausnahmen dar, da dieses seit 1859 vom Grundsatz der privatrechtlichen Unübertragbarkeit von Gewerberechten ausgeht.

Die so genannten Realgewerbe, im Falle der Eintragung ins Grundbuch auch radizierte Gewerbe genannt, konnten wie Sachen verkauft, verschenkt, verpfändet und vererbt werden. Die Realgewerbe gehen auf die Zeit zurück, in der die Vergabe von Gewerbeberechtigungen zu den Aufgaben der Grundherrschaft zählte und zu deren Finanzierung beitrug. Beispielsweise diente der Verkauf von Schankrechten an den Eigentümer einer bestimmten Liegenschaft als Einnahmequelle des Grundherrn. Solche quasidinglichen Rechte durften nur bis zur Gewerbeordnung von 1859 neu begründet werden – sie spielten jedoch auch in der Folgezeit eine gewisse, marginale Rolle. Die Vorstellung, dass es tatsächlich noch Realkonzessionen des Gast- und Schankgewerbes gäbe, die auf Kaiserin Maria Theresia selbst zurückgehen, galt schon 1912 als zweifelhaft.

Im Branchenverzeichnis 1932 scheinen als Gastwirte in Weigelsdorf auf: Krejcik Karl, Bruggrabner Urban, Gürtler Gustav (heute Weißer Schwan“), Griessmüller Franz, Kainzmayer Andreas (heute Ahorn), Reiner Michael (heute Reiner-Willner), Simandl Franz.

Beliebt sind Veranstaltungen jeglicher Art im Wirtshaussaal. Am 6. Juni 1948 lädt z.B. das Glockenkomitee zu einem „Unterhaltungsabend mit reichhaltigem, bunten Programm in Lied und Wort“ ein.

Familie Gürtler/Janisch/Stoll bis 31.12.1980.

Wiedereröffnung durch Familie Pöltl am 13.2.1988, im Frühjahr 1989 neuer Gastgarten. Am 5.12.1992 nach dem Umbau des Einganges Eröffnung Schwanensaal, 1993 wurde der Schanigarten eingerichtet.