Betonbalkenfabrik

Betonbalkenfabrik

Wurde im Winter des Jahres 1916 auf 1917 von der k.u.k. Festungsbaudirektion in Wien erbaut.
Die Lage an der Pottendorfer Linie und Schotter höchster Qualität waren ausschlaggebend. Die Betonbalken dienten zur Abdeckung von Schützengräben im Kampfgebiet.

Strom kam vom kalorischen Kraftwerk der Gemeinde Wien in Ebenfurth. Bereits im November 1917 wurden auch andere aus Zement gefertigte Waren hergestellt:
Rohre, Grabkreuze, Stufen und Eisenbahnschwellen. Zu diesem Zeitpunkt waren 4 Offiziere, 134 Mann und 3 weibliche Kanzleikräfte vor Ort. Sie waren wahrscheinlich in Baracken untergebracht

Standort:

Weigelsdorf

Weigelsdorf ist reich an Schotter

Im 1. Weltkrieg an der heutigen Josef Bartmann-Straße erbaut. Strom für die Misch- und Förderanlagen kam vom kalorischen Kraftwerk der Gemeinde Wien in Ebenfurth. Verheizt wurde Braunkohle von Steinbrunn, Zillingdorf-Bergwerk und vor allem von Neufeld (heutige Neufeldersee). Deshalb ist unser Gebiet nach wie vor von Wien-Energie und nicht von der EVN versorgt.

Betonbalkenerzeugung für Kampfgebiete waren wichtig geworden, denn die immer steiler schießende Artillerie sowie die zunehmende Gefahr von Angriffen aus der Luft machte es notwendig, Schützengräben abzudecken.

In einem Vertrag vom 5. November 1916 zwischen Fürst Anton Esterhazy, der Gemeinde Weigelsdorf (Bürgermeister Kiener), sowie der k.u.k. Festungsbau Direktion Wien ist auch die Rede von der Abgeltung des genutzten Schotters, von der Urbarmachung oder Abschlagszahlung nach der Nutzung.

Im Zuge der Demobilisierung wurde im Oktober 1918 der Rückbau der Fabrik empfohlen. Die Liquidierung stellte sich als schwieriger heraus. Die deutsch-österreichische Hauptanstalt für Sachdemobilisierung fühlte sich nicht als Nachfolgerin des Kriegsministeriums, so dürfte der Fürst Esterhazy wohl auf einigen seiner Forderungen sitzen geblieben sein. Eine Maschine war in Brünn zur Reparatur, aufgrund der Teilung der ehemaligen Monarchie fühlte sich niemand mehr für die Bezahlung zuständig.

1919 wurde die nicht mehr gebrauchte Trafostation der k.u.k.-Betonbalkenfabrik dazu verwendet, um den Ort Weigelsdorf mit elektrischer Energie zu versorgen.

Die Rückgabe der Gründe an Fürst Anton Esterhazy wurde mit 2. Dezember 1920 festgesetzt. Es gab auch nach diesem Zeitpunkt noch Gebäude auf dem Grundstück.