Schule

Erste Schule

1760 wurde das erste noch heute erhaltene Schulhaus erbaut.1786 beklagt der Schulmeister Palmberger, „dass die Kinder nur im Winter regelmäßig zum Unterricht kommen. In der wärmeren Jahreszeit würden sie auf den Feldern gebraucht“. Von 34 schulfähigen Kindern besuchten nur 16 den Unterricht. 1869 Reichsvolksschulgesetz mit allgemeiner 8-jähriger Schulpflicht. Nun wird das Haus zu klein.

Standort:

Weigelsdorf, Kirchenplatz 1

Geschichte:

Üblicherweise waren im Mittelalter Kirche und Grundherr für den Schulunterricht zuständig. Ab 1340 übte Patronat und Grundherrschaft das Wiener Bürgerspital aus. Dieses war eine kirchliche Institution, die schon im 14.Jh. für die dort betreuten Waisenkinder Schulen unterhielt, wo in Latein unterrichtet wurde. Es ist also durchaus möglich, dass im Weigelsdorfer Pfarrhaus eine schulische Betreuung schon damals stattgefunden hat. Im ausgehenden Mittelalter und danach gingen die Kinder ab dem 7. Lebensjahr zur Schule. Schulpflicht gab es keine. Der Schulmeister, so wurde der Lehrer damals genannt, wurde meistens vom Pfarrer aufgenommen und hatte kein festes Einkommen. Oft lebte er nur von „Pfoa und Stola“, das sind Gebühren für kirchliche Dienste. Er musste die Turmuhr aufziehen, das Wetterläuten vornehmen und die Kirchenbücher führen. Meistens war er auch Organist und „Regenschori“ (Regens chori = Chorleiter). Er hatte Anspruch auf ein Stück Acker, ein Tagwerk Wiese und Holz zum Heizen.

Um 1667 oder 1669 begann der Schulunterricht. Der erste urkundlich erwähnte Schulmeister in Weigelsdorf hieß Urban Prandtner und war Leinenweber. Damals war es nicht unüblich, dass Handwerker oder Gewerbetreibende schulisch tätig waren und sich so einen Nebenverdienst verschafften. Urban Prandtner übte das Amt bis 1680 aus.

1849 wurde der Unterhalt der Volksschulen den Gemeinden überantwortet, aber erst 1865 übergab Patronatsherr Fürst Paul Esterházy den Schulbetrieb an die Gemeinde.