Friedhof

Friedhof WGDF

Wegen der Cholera im Oktober 1831 am damaligen Ortsrand „bey den 2 Rüsten auf der Heide“ angelegt.
Um 1840 Zustrom an Textilarbeitern. Wegen der katastrophalen hygienischen Verhältnisse hohe Kindersterblichkeitsrate.
Ein Viertel der Fläche am neuen Friedhof waren Kindergräber.

Mitte des 19.Jh. Friedhof erweitert (linker Teil). Am Rande Gräber und Gruften der besser gestellten Leute, im mittleren Teil wurde das arme Fußvolk bestattet. Im rechten Teil Zweitbestattung von Knochenresten, die im Jahre 2001 aus dem Ossuarium geborgen wurden. Diese sind mit großer Wahrscheinlichkeit Opfer kriegerischer Geplänkel von ca.
1149 – 1637 n.Chr.

Standort:

Weigelsdorf

Weigelsdorf und seine Gottesäcker

Der älteste Friedhof in Weigelsdorf war jener rund um die Kirche. Allerdings dürfte er früher größer gewesen sein, da sich Knochenreste und Skelette auch noch im nahen Umkreis fanden. So zum Beispiel unter dem alten Schulhaus, im Bereich von Gemeindehaus, Volksschule und neuem Feuerwehrhaus.

1791 hat Kaiser Josef II. mit Verordnung kundgetan, dass alle mitten in der Ortschaft gelegenen Friedhöfesogleich kassiert und außerhalb der Ortschaft neu anzulegen seien“. Die Verbannung der Friedhöfe aus den Ortszentren sollte das Grundwasser schonen. Um welche Zeit der Gottesacker rund um die Kirche geräumt wurde, ist nicht überliefert.

1818 wurde die Pottendorferstraße von der Herrschaft Esterhazy als „Comercialstraße“ erbaut. 1831 wurde der rechte Teil des Friedhofes angelegt.

Der Spruch über dem Friedhofstor „Wir waren was ihr seid, ihr werdet, was wir sind“ stammt aus Italien und der Pestzeit des 13. Jahrhunderts.

Begräbnisstätten außerhalb des Ortes gab es für die Opfer der Pest und der Cholera. Sie wurden auf den Hutweiden Richtung Unterwaltersdorf und Pottendorf begraben. An der Pottendorfer Straße soll eine Pestkapelle gestanden sein. Auch von einem Cholerakreuz ist 1832 die Rede. Auch Richtung Unterwaltersdorf stand 1832 eine Gedenksäule, wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Marterls.

Zum Begriff Hutweide: Der früher oft gebrauchte Ausdruck Hutweide (auch Hutung oder Magerweide) bezeichnet eine größere landwirtschaftliche Fläche, auf die Haustiere unter Aufsicht eines Hirten oder älteren Kindes zur Weide getrieben werden bzw. wurden.

1916 Im Ort befanden sich zu dieser Zeit italienische Kriegsgefangene, von denen einige verstarben und im Ortsfriedhof begraben wurden.

1963 Errichtung der neuen Aufbahrungshalle.