Judenweg

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Judenweg

Der frühere Verlauf dürfte von Pressburg über Bruck/Leitha, Weigelsdorf, Pottendorf, Ebenfurth, Wiener Neustadt bis nach Neunkirchen geführt haben. In diesen Orten gab es im Mittelalter große jüdische Gemeinden, die bedeutende Handelsbeziehungen pflegten. In Neunkirchen befand sich auch eine „Münze“ (Münzprägerei). Wahrscheinlich ist, dass es in Weigelsdorf zwei jüdische Familien gegeben hat.

In Ebenfurth machte von 1250 bis 1670 der Anteil der jüdischen Bevölkerung bis zu dreißig Prozent aus. Es unterstand der Herrschaft Pottendorf und war ein bedeutendes Finanzzentrum im Viertel unter dem Wienerwald.

Standort:

Weigelsdorf

Weigelsdorfs uralte Straßen

Dieser verläuft durch das Gebiet südlich vom Ort und führt vor dem Erholungszentrum in Richtung Pottendorf. Dort führte das Grundbuch bis zum Jahre 1640 drei Bestandsjuden und 22 Herbergsjuden namentlich an. Sie waren einer besonderen Besteuerung unterworfen. Einige von ihnen sollen mit Gewürzen gehandelt und unter besonderem Schutz der Herrschaft gestanden haben.

Bemerkung: Der Handel mit Gewürzen war schon frühzeitig eine Domäne der Juden. Diese hatten bereits im 11./12. Jahrhundert Niederlassungen in Indien. Pfeffer war im Mittelalter ein begehrter Handelsartikel, der auch zeitweise als Geldersatz akzeptiert wurde. Er wurde in Pfeffersäcken transportiert. Handelszentren dafür waren Genua und Venedig.

Im frühen Mittelalter übten vorwiegend Juden das Geld- und Wechselgeschäft aus, sie waren auch Geldgeber für die Herrschaft (Babenberger). Den Christen war dies aus Glaubensgründen untersagt.

Ebenfurth hatte zeitweise bis zu dreißig Prozent Juden. 1670 wurden sie aus Ebenfurth verjagt und wanderten aus. 1938 waren nur noch wenige jüdische Familien nachweisbar.