Mariensäule UW

Mariensäule Unterwaltersdorf

Wahrzeichen des Marktes Unterwaltersdorf: Errichtet um 1725. Eine Darstellung der Säule zierte das Unterwaltersdorfer Gemeindesiegel bis zur Gemeindezusammenlegung von 1971 / 72

Standort:

Unterwaltersdorf, Hauptplatz

Geschichte

Die Mariensäule, das „Wahrzeichen“ des Marktes Unterwaltersdorf
Die Säule wurde, wie aus der Kurzbeschreibung auf der Tafel bereits bekannt, um 1725 errichtet. Sie stand nicht immer in der Mitte des Marktplatzes, wo wir sie heute sehen. Ein Ölbild aus dem 18. Jahrhundert zeigt die Säule am Rande des Platzes.

Erstmals erwähnt sie Pfarrer Reiter im Jahr 1765: „Im Markt am Platz ist eine Statuen auf einer Säulen die unbefleckte Empfängnis Mariae.“

Neben der Statue der heiligen Maria spricht Reiter von drei weiteren Heiligenfiguren „ober dem Postament“: dem hl. Sebastian, dem hl. Franz de Paula und dem hl. Franz-Xaver. Diese drei Statuen schmücken auch heute noch den Sockel. Weitere Figuren, nämlich einige Engel, gingen – siehe unten – vermutlich 1827 verloren.

Das südseitige Relief am Sockel zeigt den hl. Rochus mit Pilgerstab, Provianttasche, Jakobsmuschel und Hund, der ihm eben einen Laib Brot bringt. Damit reiht sich das Bauwerk, wenn es auch nicht expressis verbis als Pestsäule bezeichnet wird, in die Reihe der unzähligen Kleinkunstdenkmäler im christlichen Europa, die im Gedenken an die Geißel Pest errichtet wurden. Rochus und Sebastian sind die beliebtesten und bekanntesten „Pestheiligen“, die man um Hilfe anflehte, wenn der „Schwarze Tod“ ins Land zog.

Das nord-westliche Relief zeigt die „Verkündigung des Herrn“ oder auch „Mariä Verkündigung“ (Fest am 25. März). Der Engel Gabriel kündigt Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus an.

Freilich war die Errichtung der Säule durch das Herrschaftshaus Cavriani im frühen 18. Jahrhundert nicht nur eine fromme Tat zu Ehren Mariens und anderer Heiliger, speziell der zwei oben näher beschriebenen „Pestheiligen“. Es war auch eine Prestigesache. Welche Grundherrschaft, die etwas auf sich hielt, wollte nicht so ein Bauwerk am Herrschaftssitz haben.

Im Jahr 1827 berichtet Pfarrer Franz Treiber von der Versetzung der Säule in die Platzmitte: „Die Säule war beinahe schon zum Umfallen“, und die Hauptsäule brach beim Abbau. Die Statuen wurden beschädigt. Eine neue Säule musste angeschafft werden. Steinmetzmeister Joseph Bauer aus Eisenstadt fertigte sie an. Kostenpunkt 100 Gulden.