Wienerteichdamm

Wienerteichdamm

1644 Erstmalige Dammbefestigung erwähnt durch Schlossbesitzer Familie Moser. Daniel Moser (Bürgermeister von Wien) kauft 1639 Schloss Ebreichsdorf, sein Sohn lässt „unter großen Unkosten“ den Damm beim Wienerteich errichten und erneuern, um ihn zu regulieren. 1754 darf Pfarrer Uriel Stöckl mit Erlaubnis des Schlossbesitzers Bartenstein „über dem Kreuz am Wienerdamm“ (Alter unbekannt) eine Kapelle errichten. Die Rosenkranzkapelle steht heute im Ort bei der OMV-Tankstelle. 19. Jh. Es beginnt eine intensive Trockenlegung der Teiche.

1819 Am „Francisceischen Kataster“ ist der Johannesgraben schon vorhanden. Er soll das Sumpfland zum Wienerteich hin entwässern.

1912 erwähnt Bürgermeister Hans Hofer einen Ziehbrunnen am Wienerteich.

1914-15 legen Kriegsgefangene Drainagegräben an zur weiteren Entwässerung des Wienerteiches, z.B. großer Graben.
Intensive Feldernutzung ist geplant, auch am ehemaligen Wienerteich, da nach dem 1. Weltkrieg die Schaffung landwirtschaftlicher Flächen vordringlichstes
Gebot ist.

1958 Heimatkundebuch: „Wichtig war die Regulierung der Flussläufe und die Trockenlegung der nassen Böden zur Gewinnung wertvollen Ackerlandes.“ Ab 1950 wird das Birkenwäldchen angelegt, da dieser Teil des Wienerteiches sich als nicht landwirtschaftlich nutzbar erweist. Info Daniel Moser, Bürgermeister von Wien mit Zweitwohnsitz in Ebreichsdorf:

Daniel Moser, geboren 1570 als Sohn eines Wiener Brückenmautners, studierte die freien Künste, machte Kriegsdienst in Frankreich und in den Niederlanden. Im Kampf gegen die Türken zeichnete er sich besonders aus. Kehrte 1597 nach Wien zurück und heiratete die 16-jährige Stieftochter eines Wiener Ratsherrn, nämlich Katharina Kragg zu Stamaberg. Wurde 1599 Steuereinnehmer, 1600 in den Äußeren Rat der Stadt Wien berufen, 1606 Ernennung zum Stadtrichter und Erhebung in den Ritterstand.

1610 erstmals zum Wiener Bürgermeister gewählt, übte das Amt mit Unterbrechungen 23 Jahre lang aus. 1613 Kaiserlicher Rat. Hausbesitz am Hohen Markt. Radikaler Vertreter der Gegenreformation, vertrieb die bereits in der Hofburg befindlichen protestantischen Landesherrn und Prediger, eine Tat, die für den Fortbestand des katholischen Glaubens entscheidend war.

Ab dem Neujahrstag 1634 erhielt er dafür jährlich 600 Gulden ausbezahlt. 1637 legte er sein Amt zurück und erwarb die Herrschaft Ebreichsdorf 1639. Seine Söhne Daniel, Johann Ernst und Max Ferdinand behielten das Schloss bis 1686.

Standort:

Ebreichsdorf