Historischer Überblick

Geschichtlicher Überblick von Schranawand

(Ing. Johann Frühwirth)

Erste urkundliche Erwähnung – Scranwat (wat = Furth) 7. Jänner 1120

Anlässlich der Weihe der Pfarre Traiskirchen werden die Grenzen der Pfarre beschrieben – Schranawand war Teil der Mutterpfarre Traiskirchen

Ort war Herrschaft und verfügt über einen eigenen Herrensitz (Burg mit Wassergraben) Bei Fundamentausgrabungen wurden Funde gemacht.

1320 wird Ulrich von Schranewaten die Errichtung einer Kirche erlaubt.

1480 wird Schranawand als Markt bezeichnet, Ende der kleinen Siedlung in den „Hungerischen Kriegsleuff“ zweite Hälfte des 15. Jh.

1492 werden Feste und Dorf als öd bezeichnet (d.h. verlassen).
1523 Wiederbesiedlung (sieben Familien)

1525 achtzehn Familien – die Neubesiedlung erfolgte durch Südtiroler, die vom Unterwaltersdorfer Pfleger Wieser (selbst Südtiroler), hergeholt wurden.

1529 erster Türkensturm – völlige Zerstörung

1532 erneut überfallen

1539 sind von 18 Häusern 17 wiederbewohnt

1571 zählte der Ort 22 Häuser

1605 sank die Einerwohnerzahl (Überfälle durch Türken und Tataren)

1613 wieder 22 Untertanenhäuser.

1683 furchtbarer Krieg – 14 Familien verschwanden – Kirche und Dorf wurden wahrscheinlich gebranndschatzt

1694 waren wieder 20 Häuser bewohnt

Ort wurde der Herrschaft Unterwaltersdorf zugeschlagen – bis zur Grundentlastung im Jahre 1848

1848 entstand nach der Grundentlastung die politische Gemeinde – zuerst Katastralgemeinde von Unterwaltersdorf und im ersten Viertel des 20. Jh. eine selbständige Gemeinde.

Verlor die Selbständigkeit in der NS-Zeit und endgültig 1972 durch die von der Bevölkerung abgelehnte Eingemeindung in die Marktgemeinde Ebreichsdorf.

Pfarrlich zuerst Filiale der Pfarre Ebreichsdorf (Beginn des 17. Jh.)

Ab 1721 verblieb Schranawand auf Wunsch der Bevölkerung bei Unterwaltersdorf

Mühlenbetrieb im 16 Jh.

19. Jh. Schraubenfabrik am Gelände der Mühle, an der Fischa gelegen – wurde später zu einen E-Werk umgebaut

Am Kalten Gang, weit außerhalb der Ortschaft entstand die Brauner- oder Weningermühle

1893 wurde die Freiwillige Feuewehr gegründet

1827 und 1828 wurde eine eigene Winterschule geführt und dann wegen Geldmangels eingestellt

Kirche:

1320 Genehmigung Kirchenbau – Gotischer Bau

1529 und 1683 Brandschatzung

1683 barockisiert

12. Mai 1854 werden die Kirche und 13 Häuser durch die Feuerbrunst zerstört. Die Glocken stürzen vom Turm – eine zerschmolz in der Glut

Bei den Instandsetzungsarbeiten wurde der gotische Eingang im Süden zugemauert und eine Öffnung an der Stirnseite des Schiffes im Westen aufgebrochen.

Bei Restaurierungsarbeiten in den 70erJahren wurden kostbare Fresken im Presterium freigelegt. Es handelt sich um originale gotische Malerei aus der Zeit der Erbauung der Kirche (1320). Sie wurden in frischen feuchten Putz gemalt.

Dargestellt sind:

  • Hl. Maria mit dem Jesuskind und die Hl. Katharina.
  • Auch zwei Sakramentshäuschen wurden freigelegt.

Sehenswürdigkeiten:

  • Barbarasäule in der Ortsmitte (1713)
  • Kapelle im Ried Totenschacher (Jahreszahl unbekannt)
  • Kapelle bei der Kirchenwiese (1801)
  • Heimkehrerkreuz, Russendenkmal (1945)
  • Türkenkreuz 1688 (im Gedenken an den schrecklichen Krieg 1683. Der Müller von Schranawand Franz Arom (Armb) und seine Frau Kunigunde sind die Finanziers. 1993 restauriert. Das Rad am Fuß der Säule findet man heute auch im Stadtgemeindewappen sowie im Straßenpflaster vor dem Kriegerdenkmal.