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Die Boschan
Zu Beginn des 19. Jh. stand hier an der Fischa eine Mühle der Herrschaft Esterhazy (Pottendorf).
1840 als Baumwollspinnerei A. Kärnbach erbaut. 1854 an Gradner & Söhne.
1869/70 Louis Ritter von Boschan und Teilhaber Hirschler: Baumwollweberei. Ab 1900 ist die Bezeichnung „Boschan“ für den ganzen Ortsteil gebräuchlich. Dorf und Boschan sind durch Felder getrennt. Die Fabriksarbeiter werden von der ländlichen Bevölkerung im Dorf als „Boschansky“ bezeichnet.
Standort:
Weigelsdorf
Weigelsdorf und seine Fabriken
1840 als Baumwollspinnerei A. Kärnbach erbaut. Die Fabrik hatte 3 Stockwerke, Arbeiterquartiere (Böhmischer Hof) wurden errichtet. 60-140 Beschäftigte, davon 25-57 Kinder. Statt Wasserrad bald Turbine, zusätzlich Installation einer Dampfmaschine zur Energieversorgung. Eigenes Gaswerk für Beleuchtung der Maschinenhallen.
1854 an Gradner & Söhne verkauft. 1866 Liquiditätsprobleme. Hauptgläubiger ist Louis Boschan. 1868 brannten alle 3 Stockwerke bis auf die Grundmauern ab.
1869/70 Louis Ritter von Boschan und Teilhaber Hirschler richten Baumwollweberei ein.
1874 Konkurs von Hirschler im Zuge des Börsenkrachs, Firmenname neu „Boschans Söhne“.
1912 „Boschan & Co.“ erzeugt eine unglaubliche Artikelvielfalt von Aristokratenpiqué über Livreégradl bis Zephirflanell.
1917 Selbstmord von Ernst Ritter von Boschan und seinem Direktor Novotny wegen Spielschulden in Baden. Bei Ende des 1. Weltkrieges machte der Betrieb Pleite, deshalb versuchten beide, das notwendige Geld zur Weiterführung der Fabrik zu gewinnen. Das Vorhaben misslang. In einem gemieteten Hotelzimmer erschossen sich beide.
Während des 1. Weltkrieges wurden Jute- und Brennesselgespinste verwebt.
1918 Übernahme des Betriebes durch Nagler & Opler. 1935 Fabrikserweiterung.
Im Industrie-Compass von 1925/26 ist die Rede von 800 Arbeitern und 700 mechanischen Stühlen, allerdings zusammen mit der Spinnerei in Nadelburg/Lichtenwörth.
1936 Weberei der Brüder Nagler wurde geschlossen. Konkurs wegen angeblicher Spielschulden in Baden.
1938 Kauf der Weberei durch Carl Ganahl, Beginn der Instandsetzungsarbeiten. Erneuerung der Färberei.
Nach den Wirren des 2. Weltkrieges und dem Abzug der Russen aus Weigelsdorf Wiederaufbau 1949, Inbetriebnahme 1950. Moderne Baumwollweberei mit 438 Webstühlen und rund 200 Beschäftigten. Bettwäschestoffe, Bettzeug und Hemdenstoffe (Gloriette-Hemden) entstehen im geräumigen Shedbau mit verglaster Kommandobrücke, in der sich Verrechnungsabteilung und Betriebsbüro befinden, von wo aus Meistern und Betriebsleiter ein vollständiger Rundblick gewährt ist. Die Lastautos „Castor“ und „Pollux“ transportieren im Monat einige 100.000 m Gewebe nach Vorarlberg (Hauptwerk in Feldkirch).
1967 Zusätzlich Firma Rondo. Verarbeitung von Voll- und Wellpappe.
1981 Stilllegung der Produktion in der Weberei und bei Rondo. 1982 Lagerauflösung und Demontage der Webstühle. Diese werden nach Bangladesch transferiert.
1983 Einrichtung eines Industrie- und Handelshofes auf dem Fabriksareal. Vorbildliche Restaurierung durch DI Wayand.