Grabkapelle

Grabkapelle

Von Franz Xaver LANG als Mausoleum für sich und seine Nachfolger erbaut. Formen des strengen Klassizismus, Rechteckportal mit 2 eingestellten toskanischen Säulen flankiert. Tempelähnlicher Grabbau. 1773 übernimmt Franz Xaver Lang das Pollaksche Gebäude am Hauptplatz (heute Thorntonhaus) und gründet die „k.k. privon Zitz- und Kattunfabrik“ (=Baumwolle). Franz Xaver Lang leitet somit die Industrialisierung in Ebreichsdorf ein. 1832 Fabrik geschlossen, Kapelle verfällt, 1912 als ziemlich verwahrlost beschrieben. Heute als Aufbahrungshalle umgebaut.

Standort:

Ebreichsdorf, Aufbahrungshalle hinter Kirche

Aufbahrungshalle hinter Kirche

Große Arbeitgeber bauen sich eine Gruft:

  • 1773 – 1832 besitzt die Familie Lang (Franz Xaver, Philipp, Ignaz, Johann Nepomuk) die Zitz- und Kattunfabrik am Hauptplatz. Gehörte bald zu den 6 größten Fabriken der damaligen Zeit. Berühmt für das Färben der Stoffe mit Indigo (Englischblau), eigene Krappmühle (roter Farbstoff aus Rubiazeen) am Kalten Gang. Berüchtigt für Kinderarbeit, Lang verlangte 1785 von der Regierung täglich 5 Kreuzer Subvention pro Kind. Dies wurde von Joseph II. abgewiesen mit der Begründung: „Die Bedingungen, welche der Fabrikbesitzer Lang verlanget, wären noch härter als bei dem Sklavenhandel…“
  • 1791 unter Kaiser Leopold II. zum Freiherrn erhoben, weil er „Waaren von schönster und bester Gattung, gleich denen ausländischen, in billigsten Preisen erzeuget und durch Einführung der Spinnerey in mehreren Ortschaften gegen 12 Tausend Seelen der ärmsten Volksklasen Nahrung und Unterhalt verschafft habe“.
  • 1832 Stilllegung, da nach Aufhebung der Kontinentalsperre die englische Baumwollindustrie noch billiger produzierte. Ebreichsdorfs Bevölkerung geriet in große Armut.

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